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Jedes fünfte Unternehmen erhält keine Energielieferverträge

Der branchenübergreifende Unternehmensverband Unterelbe-Westküste e.V. (UVUW) hat seine Mitgliedsunternehmen zur Energieversorgung befragt. Teilgenommen haben über 100 Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen. Die Ergebnisse liefern daher einen guten Blick auf die Situation des Westens Schleswig-Holsteins.

Die Ergebnisse zeigen:

  • Bei jedem dritten Unternehmen läuft der Stromvertrag und der Gasvertrag im 4. Quartal 2022 aus (Strom 32 %; Gas 28 %).
  • Jedes fünfte Unternehmen bekommt von seinem Anbieter keine Folgeverträge angeboten (Strom: 18 %; Gas: 15 %).
  • Die Mehrheit der Unternehmen (65 %) hat einen Verbrauch von unter 1,5 Mio. kWh Gas im Jahr. Folglich gilt für sie die Gaspreisbremse erst ab März, nicht bereits ab Januar.
  • Knapp 60 % der Unternehmen konnten ihren Energieverbrauch im Laufe des Jahres bereits senken. 20 % der Unternehmen senkten den Energieverbrauch um über 10 %.
  • Die steigenden Strompreise machen den Unternehmen größere Sorgen als die Gaspreise (Strom 60 %; Gas 40 %).
  • Bei jedem achten Unternehmen (13 %) droht wegen der steigenden Energiepreise in den kommenden Wochen/Monaten ein Arbeits-, oder Produktionsausfall.

Die Umfrageergebnisse finden Sie auch anliegend in grafischer Form.

Unser Geschäftsführer Ken Blöcker kommentiert die Ergebnisse:

„Die Politik hat sich auf die Gas- und Strompreisbremse verständigt. Endlich ist ein wenig, zumindest kurzfristige, Planungssicherheit auf den Weg gebracht, auch wenn Härtefallregelungen und Unterstützungen für Heizmittel wie Öl noch der Konkretisierungen bedürfen.

Viele Unternehmen erhalten trotz Ausschreibung keine Angebote zur Belieferung. Unsere Umfrageergebnisse zeigen, dass große Verunsicherung herrscht. Die Unternehmen warten tendenziell ab und hoffen noch Verträge und Angebote zu erhalten. Immer mehr Unternehmen beschaffen sich ihre Energie am Spotmarkt. Allerdings bietet dies nicht jeder Anbieter an, es gibt keine Planungssicherheit und man muss das Marktrisiko tragen. Während Privathaushalte nach der Ersatzversorgung in die Grundversorgung fallen, gibt es etwas derartiges für Unternehmen nicht. Auch wenn davon auszugehen ist, dass die Unternehmen dennoch weiter beliefert werden, besteht darauf kein Recht. Dieser theoretische Umstand treibt einigen Unternehmern die Sorgenfalten auf die Stirn. Wir stehen im engen Austausch mit den Energieversorgern der Region. Unser Eindruck ist, dass die Mitarbeiter der regionalen Energieversorger sich, trotz des enormen Drucks, um einzelbetriebliche Lösungen bemühen.

Ein Arbeits- und Produktionsausfall würde anders als während der Coronapandemie auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben. Entgegen der weitläufigen Vorstellung können die Unternehmen wegen der Explosion der Energiekosten keine Kurzarbeit beantragen. Ein Anspruch auf Kurzarbeitergeld besteht, wenn der eingetretene Arbeitsausfall auf wirtschaftlichen Ursachen oder einem unabwendbaren Ereignis beruht. Preissteigerungen stellen nach Ansicht der Agentur für Arbeit kein unabwendbares Ereignis im Sinne des Kurzarbeitergeldes dar, da es sich hierbei um ein übliches, allgemeines Marktrisiko handele.“

221109 Ergebnisse der Umfrage zur Energie NEU

An die Pressevertreter: In den kommenden Wochen führen wir zusätzlich unsere wiederkehrende Konjunkturumfrage durch. Diese erlaubt es uns auch Vergleichswerte zu den Vorjahren zu präsentieren. Die Ergebnisse werden am 15. Dezember 2022 (morgens in Nordfriesland, vormittags in Dithmarschen, mittags in Steinburg und nachmittags im Kreis Pinneberg) präsentiert. Merken Sie sich dies gerne bereits vor.

Der UVUW ist ein Zusammenschluss von rund 400 Unternehmen im Gebiet vom Hamburger Rand bis zur dänischen Grenze. Gegründet wurde er vor 75 Jahren und hat sich zum wichtigen Sprachrohr der Wirtschaft an der Westküste und im Hamburger Umland entwickelt. Um über unsere Stellungnahmen und das Wirtschaftsgeschehen in der Region auf dem Laufenden zu sein, empfehlen wir Ihnen uns auch auf Social Media zu folgen. Auf der Homepage des UVUW finden Sie unter „Presseservice“ frei nutzbare hochauflösende Pressefotos des Vorsitzenden und der Geschäftsführung.

 

 

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